Fatima de los Tsimanes ist eine Streusiedlung im bolivianischen Amazonastiefland mit etwa 1000 Einwohnern. Das Dorf ist abgeschnitten von der Zivilisation und nur mit einem Buschflugzeug oder auf dem Fluss erreichbar. Die nahezu einzige Einkommensquelle ist die Holzwirtschaft. Doch sind die Löhne karg und das Einkommen der Familienväter reicht häufig nicht für das Nötigste. In weiten Teilen der Bevölkerung herrscht Armut. Besonders groß ist die Not, wenn zur Armut noch Krankheit hinzukommt. Die Arbeit im Wald ist gefährlich und belastend. Wenn Unfälle passieren oder schwere Krankheiten ausbrechen, sind die Menschen ganz auf sich allein gestellt. Angehörige bringen Kranke und Verletzte in die Krankenstation in Fatima, um sie behandeln zu lassen. Dazu müssen sie oft tagelange Fußmärsche durch den Urwald auf sich nehmen. Für die Begleiter der Kranken ist es möglich, sich in der Krankenstation aufzuhalten und zu übernachten. Oft warten sie nämlich vor Ort, bis sie den genesenen Patienten wieder mit nach Hause nehmen können.

So sah die medizinische und sanitäre Versorgung vor dem Bau unseres Gesundheitszentrums aus:

Lesen Sie mehr dazu im Spendenaufruf von Bischof Carlos Bürgler in Reyes/Bolivien.

Trotz der ärmlichen Verhältnisse und mit sehr begrenzten Mitteln leisteten Ordensschwestern vor Ort in Fatima wichtige und ehrenvolle Arbeit bei der Bekämpfung von Leid. Sie hatten es sich zum Ziel gesetzt mit ihrer Krankenstation das allergrößte Leid der Menschen zu mildern. Die medizinische und sanitäre Versorgung war aber ungenügend, um wirkungsvoll helfen zu können.

Nahezu ungeschützt vor Wind und Wetter behandelten die Schwestern die Patienten. Als Krankenbetten dienten Bambuspritschen auf nacktem Lehmboden. So waren die Kranken Infektionen und Viren ungeschützt ausgesetzt. Zudem war es nicht möglich, die Kranken mit angemessener Nahrung zu versorgen, um ihre Genesung voranzutreiben: Ein selbst zusammengezimmerter Tisch diente als „Küche“ – Wasser und Strom gab es nicht.

 

Das Kranken- und Behandlungszimmer der ehemaligen Gesundheitsstation

 

 

 

 

 

 

 

 

Außenansicht der ehemaligen Gesundheitsstation

 

 

 

 

 

 

 

Die notdürftig eingerichtete Küche der ehemaligen Gesundheitsstation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Hier haben wir angesetzt: Gemeinsam mit unserem Partnern, den Redentoristen vor Ort haben wir ein Gesundheitszentrum gebaut, das den Namen verdient.

Fakten 

  • Bau und Einrichtung eines Gesundheitszentrums für die medizinische Betreuung (Allgemein- und Zahnmedizin) und Verpflegung (aus externer Küche) von bedürftigen Kranken
  • Baujahr: 2012
  • Bau- und Einrichtungskosten: USD 46 268
  • Grundstück: von der Gemeinde Fatima zur Verfügung gestellt
  • Räumlichkeiten: Eingangsbereich mit Warteraum, Zimmer mit fünf Betten für Erste Hilfe und für Kranke, Apotheke, Behandlungszimmer für Zahnarzt, Behandlungszimmer für Arzt, Vorraum mit zwei Sanitäranlagen, gedeckte Loggia als Warteraum
  • Träger: Gemeinde Fatima
  • Nutzung: Permanente medizinische Behandlung und Pflege durch Krankenschwester oder Arzt sowie zeitweise durch Zahnarzt, Apotheke offen für alle Bewohner der Gemeinde
  • Krankenbetreuung: Ordensschwestern
  • Behandlungskosten: sind soweit möglich, vom Patienten selbst zu tragen. Aber: Jeder der Hilfe sucht, wird sie erhalten. Niemand wird abgewiesen. Um dies gewährleisten zu können, ist das Gesundheitszentrum auf Spenden angewiesen. Möchten Sie helfen? Dann beteiligen auch Sie sich am Unterhalt der Kosten: So können Sie helfen
  • Die ausgediente Krankenstation wurde in einen Aufenthalts- und Übernachtungsort für die Begleitpersonen der Kranken umfunktioniert und u.a. mit acht Betten ausgestattet.

 

Die neue Gesundheitsstation nach dem Um- und Ausbau