Vision: Geben wir Kindern eine Zukunft! Auch wenn sie das Pech haben in Bolivien mittellos und in verrütteten Familienverhältnissen auf die Welt gekommen zu sein.

Mission: Wir geben Kindern ein Zuhause. In unseren Waisen- & Armenkindergärten bekommen sie körperliche und seelische Nahrung, werden medizinisch betreut, lernen soziales Verhalten, bekommen das Rüstzeug, um ihr Leben meistern zu können und spüren Nächstenliebe und Geborgenheit.

 

 

 

 

 

 

1983: Das Schlüsselerlebnis

Ein einschneidendes Erlebnis weckte in Dietrich E. Würges den Wunsch, bedürftigen Menschen in Bolivien zu helfen. Vor etwa 30 Jahren bereiste er Südamerika. Seine Reisen führten ihn auch in die bolivianische Hauptstadt La Paz. Dort wollte er Pater Schneider aus Winterthur-Seen treffen, der damals Hilfe in Bolivien leistete. Bei dieser Gelegenheit lernte er auch den Schweizer Pater Juan Queloz aus den jurassischen Freibergen kennen, der in La Paz drei Armenspitäler (Frauen-, Kinder- und Thoraxspital) betreut.


Dietrich E. Würges erinnert sich: „Pater Juan Queloz lud mich ein, die Armenspitäler zu besuchen, um mir selbst ein Bild von der Situation der Menschen vor Ort zu machen. Im Kinderspital versorgte ein Arzt gerade ein Baby mit schlimmen Verbrennungen am ganzen Körper. Der spröde Plastikschlauch einer Gasflasche war beim Versuch den Brenner zu entzünden explodiert. Die Mutter und ihr auf den Rücken gebundenes Kind wurden durch den Raum geschleudert und schwer verletzt. Der Arzt verband gerade die offenen Verbrennungswunden des Babys mit Toilettenpapier. Entsetzt fragte ich den Arzt, warum er das tue. Seine Antwort darauf war, dass Toilettenpapier billig sei und damit der einzig verfügbare Verbandstoff in den benötigten Mengen.“


Dieses Erlebnis markiert den Start des Engagements von Dietrich E. Würges. Zurück in der Heimat besorgte er Verbandstoff und schickte diesen nach Bolivien – und das tut er noch heute.

1984 – 1990: Der Wunsch zu helfen wird konkret

Nach seiner Rückkehr in die Schweiz berichtete Dietrich E. Würges Freunden und Familie von den katastrophalen Missständen, die er in Bolivien mit eigenen Augen gesehen und erlebt hatte: Bolivien ist das ärmste Land Lateinamerikas. Aktuell leben zwei Drittel der Bevölkerung in Armut, 40 Prozent der Menschen gar in extremer Armut. Menschen, die in Bolivien unterhalb der Armutsgrenze leben, fehlt es an allem Lebensnotwendigen. Nicht nur die medizinische Versorgung ist mangelhaft, auch Lebensmittel und Trinkwasser sind nicht ausreichend vorhanden.

Auch stehen die Chancen, sich selbstständig aus der misslichen Lage zu befreien schlecht. Bildung – und damit einhergehend die Möglichkeit einen Beruf mit regelmäßigem Einkommen zu ergreifen – ist häufig ein Privileg der reicheren Bevölkerungsschichten. Die Schere zwischen Arm und Reich ist weit geöffnet. Die starke ungleiche Verteilung des Einkommens zeigt sich darin, dass nur zehn Prozent der Bevölkerung über 40 Prozent des Gesamteinkommens verfügen.

Wie überall auf der Welt leiden die Kinder am stärksten unter den Folgen der Armut. Die Kindersterblichkeit lag im Jahr 2012 bei 5,12 Prozent. Die häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren, stehen im direkten Zusammenhang mit Armut: 36 Prozent sterben an Durchfall-Erkrankungen, 20 Prozent auf Grund einer akuten Infektion der Atemwege und 16 Prozent gleich während der Geburt. Erschreckenderweise bedingt Unterernährung schätzungsweise ein Drittel aller Todesfälle.

Häufig bleibt Kindern armer Eltern der Schulbesuch gänzlich verwehrt, da sie von klein auf für das Überleben ihrer Familien hart körperlich arbeiten müssen. Sie müssen früh Verantwortung für ihr Überleben und das ihrer Angehörigen übernehmen. Nicht selten macht sie ihre Bedürftigkeit zu Opfern von wirtschaftlicher Ausbeutung und Misshandlung.

Die katastrophalen Verhältnisse, in denen die arme Bevölkerung Boliviens lebt, können in absehbarer Zeit seitens der Regierung nicht behoben werden. Es bleibt also viel zu tun, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern.

Dietrich E. Würges hält bis heute regelmäßigen Kontakt mit Pater Juan Queloz in La Paz. Im Laufe der Jahre nach seinem Besuch wird sein Wunsch, den Armen in Bolivien zu helfen immer stärker. Auch seine Frau Marianne und weitere Mitglieder der Kirchengemeinde beginnen, sich ehrenamtlich zu engagieren und sammeln Spenden für die Bedürftigen in Bolivien.